Auf dem Weg zur Trainerlizenz – Die Jugendbasislizenz

Unsere beiden Vereinsmitglieder Kathrin und Michael haben sich vor einiger Zeit entschlossen die Trainerausbildung zu absolvieren und damit das Training bei der Gilde zu verbessern. Das finden wir als Schützengilde natürlich sehr schön und wir unterstützen die beiden dabei, wo es nur geht! Der Weg zur Trainerlizenz ist an ein paar Voraussetzungen geknüpft, die die beiden nun nach und nach erfüllen. Sie haben bereits Ihre Waffensachkundeprüfung nach §7 WaffG bei unseren Schützenkollegen aus Nidda erfolgreich absolviert. Auch an einem Kurs in Erster-Hilfe haben sie bereits teilgenommen. Damit sie zur eigentlichen Trainerfortbildung zugelassen werden, benötigen sie noch die Lehrgänge zum Schießsportleiter und die Jugendbasislizenz (JuBaLi). Von ihren Eindrücken und Erfahrungen auf dem Weg zum Schießtrainer wollen wir in unregelmäßigen Abständen hier berichten. Hier nun der Bericht aus der Erzählperspektive von Michael:

Der Ort des Geschehens

Der JuBaLi-Lehrgang wird an einem Wochenende (Samstag und Sonntag) abgehandelt. Es gibt mehrere Veranstaltungsorte in Hessen. Wir hatten Glück und konnten noch zwei freie Plätze in der Reinhardswaldschule Fuldatal ergattern. Das ist von uns mit dem Auto eine gute Stunde entfernt und somit gut zu erreichen.

Die Unterbringung in der Reinhardswaldschule ist funktional. Großen Luxus darf man nicht erwarten und ist auch nicht notwendig. Das Zimmer wird eh nur zum Schlafen benötigt. Jedenfalls ist es sauber und die Betten sind bequem. Auch die Verpflegung der Küche ist sehr gut! Es gab Gyros am Samstag und Haxen am Sonntag. Echt lecker! Kathrin war nicht so begeistert – ist eben Geschmacksache!

Die üblichen Spielchen

Nach der Ankunft und dem Bezug der Zimmer geht es los. Und wie das bei den meisten Lehrgängen so ist, steht am Anfang die Kennenlernrunde: Diesmal war ich davon tatsächlich begeistert. Wir haben uns draußen im Kreis aufgestellt und der Reihe nach hat jeder seinen Vornamen und ein Adjektiv mit dem gleiche Anfangsbuchstaben wie sein Vorname gesagt. Also zum Beispiel merkwürdiger Michael, oder kreative Kathrin, etc. Der Lerneffekt besteht nun darin, dass jeder der an der Reihe ist vor seinem Namen, die Adjektive und Namen aller Vorgänger wiederholt! Kling erstmal schwierig, klappt aber erstaunlich gut und am Ende weiß man wirklich zu jedem entweder den Namen, das Adjektiv oder beides! Probierst mal aus.

Anstrengend und doch sehr spaßig

Die beiden Lehrgangstage zur Erlangung der Jugendbasislizenz sind intensiv. Wir haben am Samstag um 9.00 Uhr begonnen und bis etwa 21.00 Uhr Programm gehabt. Das ganze gestaltet sich aber sehr Abwechslungsreich. Neben Vorträgen zum Thema Sicherheit auf dem Schießstand, Pädagogik im Umgang mit Kindern, kind- bzw. jugendgerechtes Training, kamen die Praxistipps der Dozenten. Sehr hilfreich. Auch der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer untereinander kam nicht zu knapp. Allein deshalb ist der Lehrgang zur Jugendbasislizenz äußerst lohnenswert.

Nach dem Abendessen am Samstag haben wir uns in Kleingruppen zusammengefunden und hatten die Aufgabe anhand eines didaktischen Rasters eine Trainingseinheit zu planen. Jede Gruppe hat sich auf eine Disziplin konzentriert. Bogen, Luftgewehr oder Luftpistole. Ziel sollte es sein eine Trainingseinheit von 60 – 90 Minuten Länge mit sinnvollem Inhalt zu füllen und dabei kind- bzw. jugendgerecht vorzugehen.

Nachdem das erledigt war, trafen wir uns noch zu einer gemütlichen Runde im Bistro. Diese Zeit konnte man wieder gut zum Erfahrungsaustausch nutzen. Es ist gar nicht schlecht zu erfahren, dass es “die Anderen” gar nicht so anders machen, als man selbst. Auch die kochen nur mit Wasser. Trotzdem konnte man noch die ein oder andere Idee austauschen. Gegen elf waren wir dann aber endgültig geplättet und sind ins Bett.

Auf in den Endspurt

Am Sonntag nach dem Frühstück hatten die Kleingruppen noch einmal Gelegenheit ein Finetuning an ihren didaktischen Raster vorzunehmen. Danach stand noch ein sehr wichtiges Thema auf dem Plan: Sexuelle Gewalt! Ja, auch das muss thematisiert werden und die Teilnehmer müssen dafür sensibilisiert werden. Hier wurde anschließend noch viel diskutiert, bevor es dann in die wohlverdiente Mittagspause ging.

Praxistest mit Überraschungen

Nach dem Mittag fuhren wir gemeinsam zum benachbarten Schützenverein. Hier galt es nämlich das zuvor Erlernte in die Praxis umzusetzen. Jede Gruppe musste einen Teil ihres didaktischen Rasters in Form einer Gruppenübung vorstellen. Dabei haben andere Kursteilnehmer die Jungschützen simuliert. Was wir jedoch vorher nicht wussten … sie sollten rebellisch sein 🙂 Und so kam es dazu, dass jede der Gruppen vor neue Herausforderungen gestellt wurden. Sei es durch aufmüpfige Jugendliche, plötzlich hereinstürmende aufgebrachte Eltern, Überprüfungen durch das Ordnungsamt etc. Die Kursleiter waren da sehr kreativ. Am Ende hat jede Gruppe ihre Aufgabe gut gemeistert.

Fazit

Für uns hat sich der Lehrgang auf jeden Fall gelohnt. Wir konnten wertvolle Tipps für unser eigenes Training mitnehmen. Wir können jedem, der schon mit dem Gedanken gespielt hat die Jugendbasislizenz zu machen, bisher aber noch gezögert hat, raten: Mach(t) es!

Literatur-Empfehlung

Folgende Bücher finden wir als Ergänzung oder als Nachschlagewerke sehr hilfreich. Nicht nur für die Arbeit mit Jugendlichen: